Fünfte Ausgabe des Forschungsmonitors Informationsintermediäre widmet sich zentralen Normen einer demokratischen Öffentlichkeit
Seit anderthalb Jahren beschäftigen wir uns mit der Frage: Wie wirken soziale Netzwerke, Videoplattformen, Newsaggregatoren und Suchmaschinen auf den öffentlichen Diskurs? Wir kondensieren die Ergebnisse aktueller wissenschaftlicher Studien und Forschungsprojekte im Auftrag der Landesanstalt für Medien NRW.
Die aktuelle Ausgabe des Forschungsmonitors fokussiert die Normen Teilhabe und Vielfalt als bedeutsame Bestandteile einer demokratischen Öffentlichkeit. Wenn wir intermediäre Anwendungen nutzen, konsumieren wir grundsätzlich mehr Nachrichten und Informationen als wenn wir darauf verzichten. Dennoch spiegeln sie nicht die Vielfalt der Inhalte wider, die online grundsätzlich verfügbar sind. Um zu ergründen, warum das so ist, sind gewisse Kenntnisse notwendig. Nur so ist es möglich, die Stellschrauben zu erkennen, die einen vielfältigen demokratischen Diskurs und die Teilhabe vieler ermöglichen.
„Wenn wir wirklich mehr Vielfalt und Teilhabe verwirklichen wollen, müssen wir uns endlich der Architektur intermediärer Angebote widmen. Das bedeutet, dass wir uns auch mit der Entwicklung algorithmischer Systeme auseinandersetzen, die für uns Informationen selektieren. Das ist weder ein Nischenthema, noch ist es ein reines Onlinephänomen. Es prägt unseren Blick auf die Welt und unsere Bewertungsmuster, nach denen wir handeln. Um es mal plakativ zu formulieren: Was meist mittelalte, weiße, gut situierte Männer im kleinen Kreis für erfolgreiche Unternehmen entwickeln, reproduziert eine ganz bestimmte und sehr beschränkte Perspektive auf die Welt“, schlussfolgert Jaana Müller-Brehm, Policy Advisor beim iRights.Lab, aus ihrer Arbeit am Forschungsmonitor.
Alle Ausgaben stehen hier zur Verfügung.